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Values That Matter – Three Principles for Building a Meaningful Culture

1. Wie man an der Kultur arbeitet

Im vorigen Beitrag haben wir uns mit dem Thema Unternehmenskultur beschäftigt - was sie ist, was sie nicht ist, und warum sie so entscheidend ist. Heute geht’s eine Ebene tiefer: Wie kann man Werte entwickeln, die wirklich wirken - und Kultur bewusst gestalten?

Hier sind drei Prinzipien aus meiner Beratungspraxis:


2. Prinzip 1: Mischung aus Vorhandenem & Angestrebtem

Viele Unternehmen machen den Fehler, bei der Entwicklung von Werten rein idealistisch zu denken. Doch wer Werte definiert, die nichts mit der Realität im Unternehmen zu tun haben, wird nicht ernst genommen.

Im schlimmsten Fall werden diese Werte sogar zum Running Gag.

Beispiel: Ein Unternehmen agiert sehr formell, mit hoher Kontrolle und geringer Eigenverantwortung - und will sich den Wert „Unternehmertum“ geben. Das passt nicht. Der Abstand zur gelebten Praxis ist zu groß.

Mein Rat: Fragt euch als Geschäftsführung oder Führungskraft:

„Was läuft hier schon gut? Warum ist es toll, hier zu arbeiten? Was schätzen die Mitarbeitenden an der Zusammenarbeit?“

Ergänzend führen wir strukturierte Interviews mit Kollegen aus verschiedenen Bereichen. So lassen sich kulturelle Stärken identifizieren - also das, was bereits funktioniert. Dabei sollte es immer um Interaktion, Kollaboration und um Entscheidungsfindung gehen.

Diese bestehenden Muster können dann ergänzt werden durch 1–2 gewünschte Verhaltensweisen, die man bewusst stärken möchte.

Faustregel: Bei fünf definierten Werten sollten mindestens drei, besser vier, den IST-Zustand beschreiben. Nur einer oder zwei dürfen ambitionierte Ziele abbilden. Je näher die Werte an der Realität sind, desto wirksamer werden sie.


3. Prinzip 2: Konkret statt allgemein

Ein Klassiker in vielen Leitbildern: der Unternehmenswert „Wertschätzung“. Klingt gut – ist aber leider zu vage.

Das Problem ist zweifach:

  1. Zu allgemein - es bleibt unklar, was konkret gemeint ist.
  2. Zu interpretationsfähig - jeder versteht etwas anderes darunter.

Für den einen ist es ein freundlicher Umgangston, für die andere bedeutet es, dass jede Idee ernst genommen wird, für den Dritten: gute Bezahlung.

Mein Tipp: Statt abstrakter Begriffe lieber konkrete Aussagen wie:

„Wir geben zeitnah und konstruktiv Feedback.“ „Wir holen uns aktiv Perspektiven anderer ein.“

Das ist greifbar - und kann gelebt werden.


4. Prinzip 3: Weniger ist mehr

Drei starke Werte sind besser als zehn, die niemand kennt.

Ich habe oft erlebt, dass ein Unternehmen zehn oder mehr Werte definiert - und nicht mal das Führungsteam kann sie nach kurzer Zeit noch aufzählen.

Werte müssen präsent, prägnant und wiederholbar sein.

Meine Empfehlung: 3-5 klare Werte oder Prinzipien, die im Alltag wiederkehren, besprochen werden, in Entscheidungen einfließen.


5. Mein Impuls

  • Kennst du die Kultur eures Unternehmens - und die Werte, die ihr lebt?
  • Würde dein Team die Unternehmenswerte spontan aufzählen können - und sehen, wie sie sich im Alltag widerspiegeln?
  • Wenn nicht: Welche 2-3 konkreten Prinzipien prägen euer Miteinander heute schon?
Werte sind keine Wunschliste. Sie sind der Spiegel der Organisation. Und sie entscheiden, wie Zusammenarbeit gelingt.

Also: Gestalte sie aktiv - konkret, nahbar, realistisch.

Über den Autor

Dr. Sebastian Tschentscher findet mit seiner Executive Search Boutique „Digital Minds“ die besten digitalen Köpfe für Ihr Unternehmen.

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