Phone Mail Arrow Right Arrow Left Calendar Chevron Right
Schritte vom Start bis zum Ziel

Im ersten Teil meiner Gründungsgeschichten-Reihe "Mut" habe ich als einen Vorteil einer "späten Gründung" den Umstand beschrieben, dass man mit zunehmenden Alter in der Regel besser weiß, wie man die Dinge erfolgreich angeht. Auch helfen ein paar Jahre Berufserfahrung dabei, sich nicht von Themen wie "GmbH-Gründung" oder "Markenanmeldung" einschüchtern zu lassen.

Ich erlebe es oft, dass Menschen Dinge in ihrer Komplexität, der Schwierigkeit oder dem Risiko überschätzen, die sie noch nicht selbst gemacht haben: Eine Immobilie zu kaufen, ist z. B. relativ simpel. Natürlich kann viel schief gehen und es ist nicht ohne finanzielles Risiko. Aber der Kaufprozess selber ist in seinem Ablauf gut geregelt und durch Notarpflicht und Grundbucheintragungen etc. sehr sicher. Bei der GmbH-Gründung ist es ähnlich: Klingt kompliziert, ist es aber nicht.
Und so war ich bei keinem der Themen, die einem rund um die Gründung begegnen, in Sorge, dass ich es nicht mit einigem Grundwissen, Lernwilligkeit und Beharrlichkeit meistern würde. Vielmehr hat sich dann immer wieder eine andere Hürde aufgetan, die ich so nicht auf dem Schirm hatte: die Reihenfolge.

Ein einfaches Beispiel:
Jedes neue Unternehmen braucht einen guten und einprägsamen Firmennamen, samt Internetadresse, Markenanmeldung etc. Wenn man nun z. B. damit beginnt, nach freien Domains zu suchen für einen Namen, den man im Kopf hat, muss man diese oft kostenpflichtig erwerben. Bei mir waren es für die diversen Endungen (".de" und ".com" etc.) ein paar Tausend Euro. Diese Investition ist natürlich nur sinnvoll, wenn es dann auch bei dem Namen bleibt - er sich also z. B. auch als Marke eintragen lässt. Der Prozess der Markenanmeldung dauert aber wiederum und kostet ebenfalls einiges. Also warten oder schon einmal die Domain sichern, damit sie später nicht weg oder noch teurer ist? Und die GmbH: schon einmal anmelden und die Firmenbezeichnung später ggf. ändern oder abwarten bis alles andere feststeht?

Diese Fragen sind mir immer wieder begegnet und haben mir mehr zu schaffen gemacht, als die Themen selbst. Ich kann mir vorstellen, dass einige Gründungswillige am Ende ihre Ideen deshalb aufgeben, weil sie mit der Reihenfolge der Dinge hadern, die zu tun sind.
Und wie löst man das Problem der richtigen Reihenfolge? Bestimmt gibt es dazu Ratgeber, Regeln und Best Practices. Ich denke, man muss am Ende einfach irgendwo anfangen und ein gewisses Risiko in Kauf nehmen. Dafür braucht es wiederum Mut - ohnehin die wichtigste Zutat für die Gründung.

Über den Autor

Dr. Sebastian Tschentscher findet mit seiner Executive Search Boutique „Digital Minds“ die besten digitalen Köpfe für Ihr Unternehmen.

Kontaktieren Sie uns!