Kennst du das Gefühl, in einer Aufgabe zu versinken, weil sie dich auf genau die richtige Weise fordert? Das ist der Flow-Zustand, der uns produktiv und zufrieden macht. Doch die Realität im Arbeitsalltag sieht oft anders aus: Der Kopf bleibt leer, weil die Arbeit nicht genug fordert, oder er droht zu explodieren, weil es einfach zu viel wird.
Warum ist es so entscheidend, den schmalen Grat zwischen Unter- und Überforderung zu finden?
1️⃣ Unterforderung: Ein unterschätztes Risiko
Es klingt harmlos, ist aber eine der größten Gefahren im Arbeitsalltag: Langeweile und Unterforderung (sog. Boreout). Ich hatte vor vielen Jahren selber einmal eine berufliche Phase, in der ich einfach unterfordert war und die Stunden und manchmal sogar die Minuten gezählt habe, bis der Arbeitstag vorbei war. Wer sich nicht richtig gefordert fühlt, dem gehen nicht nur die Ideen aus, sondern auch die Motivation sinkt. Interessanterweise habe ich dann sogar die wenigen Aufgaben, die es gab, nicht besonders gut erfüllt und fühlte mich auch abends schlapp und antriebslos.
2️⃣ Überforderung: Wenn der Akku nicht mehr lädt
Auf der anderen Seite kann eine permanente Überforderung genauso gefährlich sein. Stress entsteht dabei nicht unbedingt, wenn viel zu tun ist; sondern vor allem, wenn man das Gefühl hat, die Dinge nicht geregelt zu bekommen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Leistung einbricht. Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten verschwinden, weil die geistigen und emotionalen Kapazitäten erschöpft sind. Burnout ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine reale Gefahr, die immer mehr Mitarbeitende betrifft.
3️⃣ Die richtige Balance: Ein aktiver Prozess
Was können Unternehmen und Teams tun, um diese Extreme zu vermeiden?
Regelmäßige Feedback-Gespräche: Ein offener Austausch ist entscheidend, um frühzeitig zu erkennen, ob jemand Gefahr läuft, unter- oder überfordert zu sein.
Flexibilität bei Aufgaben: Projekte sollten skalierbar sein. Wer wachsen möchte, bekommt mehr Verantwortung, und wer Überlastung spürt, kann Aufgaben reduzieren oder andere Schwerpunkte setzen.
Klarheit schaffen: Überforderung entsteht oft durch Unklarheit. Wenn niemand weiß, was Priorität hat, fühlt sich alles gleich wichtig und dringend an, was zu Stress führt.
Mein Fazit: Den Balanceakt meistern
Unter- und Überforderung sind zwei Seiten derselben Medaille. Die Kunst liegt darin, Aufgaben so zu gestalten, dass sie fordern, ohne zu überfordern. Diese Balance ist nicht nur wichtig für die Produktivität – sie ist auch ein Zeichen von Wertschätzung und Vertrauen. Wer den richtigen Mix aus Herausforderung und Unterstützung findet, schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeitende wachsen und gleichzeitig gesund bleiben können.
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Unter- und Überforderung: Der schmale Grat der Balance
03.02.2025
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